Adolf Bartels (* 1862 in Wesselburen; † 1945 in Weimar) war ein völkisch-antisemitischer Schriftsteller, Journalist, Literaturhistoriker und Kulturpolitiker. Als Protagonist der Heimatkunstbewegung vertrat er schon früh antidemokratische und judenfeindliche Positionen, die nach 1933 prägend für die Kulturpolitik des Nationalsozialismus wurden. Dank seiner hohen Popularität und Systemverbundenheit sprach er bei den „Großdeutschen Dichtertagen“ 1938 in Weimar nach Joseph Goebbels zu 200 eingeladenen Schriftstellern. Anlässlich seines 80. Geburtstags wurde sein Jugenddrama „Catilina“ im Weimarer Nationaltheater uraufgeführt. Bartels galt als „Vorkämpfer einer deutschen kulturellen Wiedergeburt“ und plante eine Landesbibliothek und Gedächtnishalle für seine Heimat Dithmarschen, starb zuvor jedoch 1945 in Weimar. Seine Privatbibliothek und nachgelassene Schriften galten nach dem Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek 2004 als vollständig vernichtet. Ein Teil seiner Bibliothek konnte jedoch zum einen im Bestand [Aschebücher], zum anderen unter den geretteten Beständen identifiziert werden (bisher 400 Bände mit sicherer Provenienz und 1.600 Bände mit möglicher Provenienz).
Bartels, Adolf
Kategorie: PERSONEN