Anna Amalia, Herzogin von Sachsen Weimar Eisenach (* 24.10.1739 in Wolfenbüttel; † 10.04.1807 in Weimar) war Regentin, Kulturförderin und Komponistin. Sie kam als fünftes von 13 Kindern von ↗ Herzog Carl von Braunschweig-Wolfenbüttel und ↗ Herzogin Philippine Charlotte zur Welt. Am Braunschweiger Hof sorgte man für eine breite und liberal ausgerichtete Bildung. 1756 wurde sie mit 16 Jahren mit dem zwei Jahre älteren ↗ Herzog Ernst August II. Constantin von Weimar verheiratet, der bereits 1758, kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes, ↗ Friedrich Ferdinand Constantin, starb. Anna Amalia übernahm die vormundschaftliche Regentschaft für ihren erstgeborenen Sohn [Carl August] bis zu dessen Volljährigkeit 1775.
Anna Amalia versuchte, das Herzogtum aus der Verschuldung zu führen und wurde zu einer erfolgreichen Kulturförderin. Von 1760 bis 1766 lässt sie das sog. [Grünen Schlosses] zur Bibliothek umbauen. 1766 war der [Rokokosaal] fertig gestellt und 30.000 Bücher zogen vom [Residenzschloss] in die neuen Räume ein. 1772 holte Anna Amalia den Dichter [Christoph Martin Wieland] als Prinzenerzieher nach Weimar. 1775 berief sie [Johann Wolfgang Goethe] in den Staatsdienst.
Die Herzogin besaß mit rund 5.000 Bänden eine der größten Privatbibliotheken deutscher Fürstinnen im 18. Jahrhundert. Bereits am 4. August 1774 überließ sie Teile ihrer Privatbibliothek der öffentlich zugänglichen Weimarer Herzoglichen Bibliothek. Nach ihrem Tod gelangt ihre vollständige Sammlung per Dekret, ausgestellt von Carl August, in die Herzogliche Bibliothek.
Nach der friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung gibt sich die Bibliothek am 18. September 1991 den Namen ihrer größten Förderin: Herzogin Anna Amalia Bibliothek.